Schäden durch Blitzeinschlag auf 15-Jahres-Hoch

Am Wochenende hat es in NRW kräftig geblitzt und gedonnert. Bislang passierte das in diesem Jahr noch nicht allzu oft. Doch Grund zur Beruhigung ist das nicht. Aktuelle Zahlen zeigen: Auch letztes Jahr gab es nicht besonders viele Blitzschäden, doch die Schadenshöhe stellte einen 15 Jahre alten Rekord ein. Smart-Home-Technik macht Blitzeinschläge richtig teuer – und unangenehm.

Am Wochenende hat es in NRW kräftig geblitzt und gedonnert. Bislang passierte das in diesem Jahr noch nicht allzu oft. Doch Grund zur Beruhigung ist das nicht. Aktuelle Zahlen zeigen: Auch letztes Jahr gab es nicht besonders viele Blitzschäden, doch die Schadenshöhe stellte einen 15 Jahre alten Rekord ein. Smart-Home-Technik macht Blitzeinschläge richtig teuer – und unangenehm.

Düsseldorf/Berlin. Gewitter haben im Jahr 2018 in Deutschland so große Schäden verursacht wie seit 15 Jahren nicht mehr. Insgesamt 280 Millionen Euro gaben Wohngebäude- und Hausratversicherungen letztes Jahr aus, um Versicherten mit Blitz- oder Überspannungsschaden Ersatz zu leisten. Das waren 40 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft jetzt mitgeteilt hat.

So große Schäden hatten die Versicherer zuletzt im Jahr 2004 regulieren müssen. Zugleich setzte sich im Jahr 2018 ein Trend fort, den die Versicherungen schon länger beobachten: Einerseits verursachen Blitzeinschläge immer weniger Schadensfälle. Andererseits steigen die Kosten pro Schaden deutlich. Insgesamt meldeten die Versicherten im Jahr 2018 noch 290.000 Blitzschäden und damit 10.000 weniger als im Vorjahr.

Der einzelne Blitzschaden schlug dagegen im Schnitt mit 960 Euro zu Buche – 140 Euro mehr als noch 2017. Diese Entwicklung ist laut Versicherungswirtschaft eine Folge der immer größeren Rolle, die Elektronik im Haushalt spielt. Stichwort Smart-Home: Wenn in solch ein modernes Zuhause der Blitz einschlägt, können etwa die elektronischen Steuergeräte von Heizungen oder Rollläden den Geist aufgeben und müssen getauscht werden.

Absicherung gegen Blitzschaden: Tipps für Eigentümer und Vermieter

Ein Überspannungsschaden an den fest eingebauten elektronischen Bestandteilen der Gebäudetechnik zahlt die Wohngebäudeversicherung – genauso wie die Schäden an Dach oder Mauerwerk des Gebäudes. Hinzu kommt die immer größere Anzahl von elektronischen Gebrauchsgegenständen im Haus – Computer, Fernseher, Internet-Router und ähnliches. Wenn sie Opfer eines Blitzes werden, kommt die Hausratversicherung für den Schaden auf.

Der Klimawandel sorgt tendenziell für immer heißere Sommer, was auch mit häufigeren und stärkeren Gewittern einhergeht. Eigentümer sollten das Problem schon bei der Planung bedenken: Ein Smart-Home braucht einen möglichst guten Überspannungsschutz. Denn auch wenn die Versicherung für Schäden aufkommt: Es kann unangenehm werden, wenn die vernetzte Steuerungsanlage von Rollläden, Beleuchtung, Fenstern, Klimatisierung und ähnlichem nach einem Blitzeinschlag nicht mehr funktioniert.

Außerdem empfehlenswert sind ein paar Vorsichtsmaßnahmen: Elektrische Geräte wie Computer oder Fernseher sollte man bei drohendem Gewitter vom Stromnetz trennen, um sie vor einem Schaden zu bewahren. Auch das Kabelfernsehnetz und das Telefonnetz können Überspannungen in die angeschlossenen Geräte leiten. Daher sollten die Geräte besser auch von diesen Netzen getrennt werden.

Gut zu wissen für Vermieter: Es gibt auch Wohngebäudeversicherungen, die Mietausfälle mit abdecken. Wenn also ein Blitz an der Wohnung Schäden verursacht, die den Mieter zu einer berechtigten Mietminderung veranlassen oder gar vorübergehend zum Auszug zwingen, steht der Vermieter nicht mit dem Mietausfall im Regen. Der BGH hat obendrein entschieden: Auch wenn der Mietausfall abgedeckt ist, bleibt die Gebäudeversicherung bei der Betriebskostenabrechnung umlagefähig.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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