Lohnt sich eine Dachbegrünung für meine Immobilie?

Begrünte Dächer machen Hitze erträglicher, vermindern Schäden durch Starkregen und bieten Lebensraum für Insekten. Sie verbessern das Stadtklima, binden CO2 und Feinstaub. Eine gute Maßnahme also zur Klimaanpassung. Aber lohnt sich das auf meinem Dach? Welchen Nutzen hätte ich konkret und was würde das kosten? In NRW gibt das neue Gründachkataster Aufschluss darüber.

Sieht gut aus und nützt dem Klima, aber funktioniert eine Dachbegrünung auch auf meinem Haus? Das Gründachkataster gibt Eigentümern Auskunft.

Begrünte Dächer machen Hitze erträglicher, vermindern Schäden durch Starkregen und bieten Lebensraum für Insekten. Sie verbessern das Stadtklima, binden CO2 und Feinstaub. Eine gute Maßnahme also zur Klimaanpassung. Aber lohnt sich das auf meinem Dach? Welchen Nutzen hätte ich konkret und was würde das kosten? In NRW gibt das neue Gründachkataster Aufschluss darüber.

Düsseldorf. Jeder dritte Quadratmeter Dachfläche in Nordrhein-Westfalen ist für eine Begrünung geeignet. Das macht insgesamt mehr als 400 Quadratkilometer Grünflächen, die auf Dächern in NRW geschaffen werden könnten – eine Fläche so groß wie das Gebiet der Stadt Köln. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesumweltamt LANUV. Die Behörde hat alle Dachflächen in NRW auf ihr Potential für eine Dachbegrünung hin untersucht. Dabei ging es etwa um die Frage der Dachneigung und darum, ob das Dach stark beschattet oder der Sonne ausgesetzt ist.

Die Ergebnisse hat das LANUV jetzt veröffentlicht, jeder kann sie online im neuen Gründachkataster einsehen. Dabei handelt es sich um eine Website mit einer NRW-Karte im Stile von Google Earth. Der Nutzer kann in der Karte reinzoomen, um das Gebäude seines Interesses anzusteuern. Die Dächer der Gebäude werden dann farblich markiert, je nachdem, wie gut sie sich für eine Begrünung eignen. Wer ein bestimmtes Dach anklickt, bekommt viele weitere Informationen zu dessen Begrünbarkeit angezeigt.

Umfassende Prognose zur Begrünung für jedes Dach in NRW

Neben der Dachfläche, der Dachneigung, und örtlichen Jahresniederschlagsdurchschnitt gibt es auch eine Einschätzung zur Sonnenexposition des Daches. Mehr noch: Es wird eine Pflanzenliste angeboten, aus der hervorgeht, welche Pflanzen zur Begrünung dieses Daches besonders geeignet wären. Das System berechnet außerdem das Gewicht einer Dachbegrünung, das Potential für den Rückhalt von Regenwasser und wie viel Niederschlagswassergebühren sich damit sparen ließen. Auch wie viel CO2 und Feinstaub das Dach binden könnte, wird prognostiziert.

Begrünte Dächer wirken auf das Haus wie eine natürliche Klimaanlage, daher gibt das Gründachkataster auch eine Vorausberechnung an, welche mittlere Verdunstungskühlleistung im Jahr mit einer Begrünung eines Daches erreicht werden könnte. Und schließlich bietet das Online-Portal auch gleich noch eine Schätzung, was die Begrünung des fraglichen Daches ungefähr kosten würde. Mit diesen umfangreichen Informationen auf einen Blick soll Eigentümern die Information über die Begrünungsmöglichkeiten so einfach wie möglich gemacht werden.

Dachbegrünung zur Anpassung an den Klimawandel

Die Motivation hinter dieser Informationsoffensive erklärt die NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) so: „Grüne Dächer und Fassaden sorgen für ein ausgeglicheneres Klima. Hitze wird erträglicher und Starkregen besser abgefedert. Tiere und Pflanzen erhalten Lebensräume.“ Damit seien begrünte Dächer wichtige Bausteine in der Klimaanpassung. Gedacht ist dabei nicht nur an die Dächer von Häusern, denn gerade Garagen kommen wegen ihrer Flachdächer häufig gut für eine Dachbegrünung in Frage.

Mit dem Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ hat das Land übrigens eine Fördermöglichkeit für Hauseigentümer geschaffen. Die Kommunen können über das Programm Eigentümer fördern, die eine Dachbegrünung oder auch eine Fassadenbegrünung in die Tat umsetzen wollen. Das LANUV weist außerdem darauf hin, dass die Dachbegrünung nicht mit dem Ziel nach einer verstärkten Nutzung von Photovoltaik konkurriert.

Vielmehr könnten sich Begrünung und Solarzellen gut ergänzen: „Die Vegetation kühlt die Solarzellen und macht sie effektiver, die Photovoltaik-Anlage schützt vor übermäßiger Austrocknung und Einstrahlung“, heißt es im Gründachkataster. Weitergehende Informationen rund um das Thema Begrünung am und auf dem Haus gibt es auf der Website www.mehrgruenamhaus.de.

Das Gründachkataster finden Sie hier.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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